Chronik

Nach einer Aufzeichnung in der Chronik von 1896 wird 1871 als das Gründungsjahr für die Freiwillige Feuerwehr von Salzgitter-Bad angenommen. In der Chronik ist von einer Umlage von 3 Mark für das 25-jährige Bestehen die Rede. Nach anderen noch vorhandenen Aufzeichnungen muss aber die Freiwillige Feuerwehr der alten Salzstadt schon viel früher gegründet worden sein. In einem Protokollbuch vom 2. Dezember 1868 wird von einer Versammlung unter der Leitung des damaligen Vorsitzenden Schwenzel berichtet, in der gemäß Protokollbuch für den, nach dem Vorsalz gezogenen, Spritzenmeister  der  Anbringerspritze Franz Feuerhahn und seinem Stellvertreter Heinrich Möller der Gastwirt Auguste Heicke zum Spritzenmeister und der Kürschner Ferdinand Schneider zu seinem Stellvertreter gewählt wurden.

 

Protokollierte Daten in der Geschichte der FF Salzgitter-Bad: 

1810 - Tischlermeister Franz Müller war in Salzgitter Spritzenmeister. Er war verantwortlich für die zwei Feuerspritzen, die mit den übrigen der Stadt zugehörigen Feuergerätschaften (4 Feuerhaken, 4 Feuerleitern und 25 Feuereimer) im Spritzenhaus untergestellt waren. Jeweils eine weitere Spritze befand sich bei der königlichen Saline und bei den hiesigen Töpfern. Um 1810 waren die damals zum Kanton Salzgitter gehörenden Gemeinden also mit einem Minimum an Feuerlöschgeräten ausgerüstet. Hervorzuheben ist, dass fast jede dieser Gemeinden über eine oder sogar zwei Spritzen verfügte und damit besser ausgerüstet war als viele andere Ortschaften. Geregelt war auch die Alarmierung und die Zuständigkeit für die Spritzen, nicht aber sehr wichtige Aspekt der Aufgabenverteilung und des Verhaltens am Brandort.

 

1870 - Aus einer Versammlungsvorlage geht hervor, dass das 1. Spritzenhaus der Gemeinde Vorsalz an der Töpferreihe stand. In dem Revers ist wahrscheinlich der Platz am Damm gemeint, auf dem das 2. Spritzenhaus gestanden hat. Ein mit der Saline Liebenhall geschlossener Revers über eine Abtretung eines Platzes von "7 Ruthen" vom Pfingstanger wurde in einer Versammlung am 28.April 1870 vorgelegt. 

Das 3. Spritzenhaus mußte später dem Neubau des Kaufhauses Karstadt weichen. Besonders deutlich wird auch die damalige Zerrissenheit der alten Salzstadt, denn die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr kamen aus den 4 Gemeinden Salzgitter, Kniestedt, Vorsalz und Liebenhalle. 

Nach dem notwendig gewordenen Abbruchs des 3. Spritzenhauses am Pfingstanger haben die Wehrmänner in einem Raum der Feuerwache II an der Nord-Süd-Straße ein neues Domizil gefunden. Die Freiwillige Feuerwehr unter Willi Koch erstellte in Eigenleistung eine dauerhafte Unterkunft mit einem Schulungs- und Geräteraum.

 

1872 - Eine Aufzeichnung im Protokollbuch vom 8. März 1872 berichtet, dass die Turnerfeuerwehr in Salzgitter beim Magistrat der alten Salzstadt um Unterstützung für ihre Einrichtung gebeten hatte.

 

1889 - Zu lesen ist, daß die Freiwillige Feuerwehr Salzgitter in den Jahren von 1889 bis 1914 durchschnittlich 60 aktive Feuerwehrmänner zählte.

 

1893 - Zugleich ist von einem Schreiben des Königlichen Amtes die Rede, wonach ein Zuschuß zur Anschaffung von Feuerwehrgeräteschaften aus dem von der landwirtschaftlichen Brandkasse zur Disposition gestellten Beträge beantragt worden war. Dass sich die Mitglieder aber auch jederzeit für ihre Wehr und deren Fortbestand einsetzen geht aus dem Versammlungsprotokoll vom 30. Oktober 1893 hervor. Nach dem gemeinsam gefassten Beschluss zahlte jedes Mitglied einen Sonderbeitrag von 3 Mark, um die Schulden der Wehr abzudecken. 

 

1894 - Die erste Druckschrift "Statuten des Freiwilligen Feuerwehrverbandes Salzgitter-Kniestedt-Vorsalz und Liebenhalle" erschien am 10. März 1894. Recht hart waren die Bestrafungen nach diesem ersten Statut. Fehlen bei Schadenfeuern oder vorzeitiges Verlassen der Brandstelle wurden mit 3 Mark geahndet. Nach dem damaligen Geldwert bedeutete dies für manchen der Feuerwehrmänner fast einen halben Tageslohn. Das Fehlen bei Übungen kostete 75 Pfennig Strafe. Ein Austritt aus der Freiwilligen Feuerwehr war nach 5-jähriger Dienstzeit möglich.

 

1939 - Schon bald nach dem Weltkrieg von 1939 bis 1945 setzen sich der damalige Ortsbrandmeister Heinrich Rühmann (1939 - 1950) für den Wiederaufbau der Freiwilligen Feuerwehr in Salzgitter-Bad ein.

2004 - Verbunden mit dem 55. Stadtfeuerwehrtag wurde das 130 jährige Bestehen der Feuerwehr Salzgitter Bad gefeiert. Begonnen wurde dieses 3 tägige Fest mit dem Kommers am Freitag Abend und Endete mit den genannten Stadtfeuerwehrtag und einem großen Festumzug am Sonntag. 

2011 - bekam die Freiwillige Feuerwehr den Raum, der bisher von der Berufsfeuerwehr zum Lagern von Feuerlöscher genutzt wurde, hinzu und die Wehr wurde unter der Leitung von Ortsbrandmeister Dirk Bauer und seinem Stellvertreter Michael Mönch räumlich umgestaltet. Die Wehr erstellt den Umbau nach den Zeichnungen von Karin Beutel danach in Eigenleistung.

 

Ortsbrandmeister der FF Salzgitter-Bad nach dem 2. Weltkrieg: 

bis 1952 Hermann Bäumert 

bis 1955 Wilhelm Brunke 

bis 1966 Schornsteinfeger Alfons Müller 

bis 1978 Schornsteinfegermeister Erich Strecke 

bis 1990 Willi Koch 

bis 1995 Wilhelm Tiesmeier 

bis 2008 Gert-Rainer Laufer 

bis 2015 Dirk Bauer 

bis heute Benjamin Staab

 

bis 1978 bis 1990 bis 1995 bis 2008 bis 2015 ab 2015

 

Eine Jugendfeuerwehr wurde in Salzgitter-Bad am 22. März 1975 durch die Initiative des Ortsbrandmeisters Erich Strecke gegründet.

 

Eine Kinderfeuerwehr wurde am 01.08.2014 gegründet.